Stiefels Vierzeiler
Hier erscheinen laufend Vierzeiler zum Mensch-Tier-Verhältnis und zur geistigen Welt.
Die Texte werden an Kraftorten, z.B. an Flüssen, hinterlegt.
Eine Hinterlegung ist eine Weitergabe an Mensch, Tier und Kosmos.
Sie geht in den Fluss. Das Wasser ist Energie- und Informationsträger.
"Gottnamenlos" meint den Geist, der in allem wirkt.
Die Welt als Du.
Möge das Leben weitergehen.
Und möge die Freude bleiben samt Zuversicht.
Motto eins
Gottnamenlos, hilf uns auf!
Wir sind im blinden Todeslauf.
Lass uns bleiben stehen
und einwärts gehen.
Ringsum ist Schutt.
Wir machen Mensch und Tier kaputt.
Hilf uns auf.
Das Leben ist nicht ersetzbar
und lässt sich nicht nachholen.
Ich bitte hindurchzulieben
durch Unmut und Untaten
und rücksichtslose Gier
in tiefgestilltem Frieden
mit dem Leben für das leben
in unermesslicher strahlender Freude.
Motto zwei
Wir behandeln
die Nutztiere so,
als ob es sie
nicht gäbe.
Innenbild von Tieren
Für Verbundenheit
und Bestärkung.
Die Tiere können uns viel Kraft,
inneren Reichtum, Ruhe
und Befriedigung geben.
Wenn wir uns auf sie einlassen, ihre Spreche,
ihre Schönheit in uns aufnehmen,
ihren Geist in uns wirken lassen,
entsteht eine Verbindung,
die für beide Seiten gut ist.
Das ist eine Form von Tierschutz.
Wer mag, kann zu den Texten meditieren.
Schwan
Du siehst den Schwan
in seiner Anmut, Reinheit, Würde.
Und du mit deiner Alltagsbürde?
Der Schwan schwimmt aufmerksam zu dir heran.
Schlange
Die Schlange
schnellt und flieht nicht.
Sie bleibt eingerollt.
Sie brütet das Weltei.
Gans
Die treue Gans
macht dich wieder ganz.
Es bringt das schöne Watschelglück
dich zu dir selbst zurück.
Reh
Du liegst darnieder, es tut weh,
die Leiden werden böse.
Da kommt zu dir lautlos ein Reh,
dass es die Schmerzen löse.
Fledermaus
Es war einmal ein kleines Tier
mit einem Fledermausgesicht.
Es kommt tagtäglich nachts zu dir,
vergisst dich über Jahre nicht.
Katze
Die Katze, zärtlich unnahbar,
wie fremd und wunderbar sie war.
Der Mensch hat sie vor Zeit entdeckt.
Jetzt schläft sie wieder, in Gott versteckt.
Delphin
Tönt mir im Ohr
Liebe von weit her unter Wasser
im Delphinspiel mit allem
über mein kleines Leben hinaus.
Wal
Der Wal
ist überall.
Auch in dir
ist grosses Schöpfertier.
Specht
Der Specht
klopft ins Rindengeflecht,
muss täglich neu beginnen
mit seiner Suche nach innen.
Kranich
Der Kranich steht auf einem Bein
und zieht dann über Meere.
Er ist das konzentrierte Sein
und trägt dich durch die Leere.
Elch
Wer ihn gesehen hat,
den ausschreitenden Gang vom Elch
in den grossen Wäldern,
verliert ihn nie aus der eigenen Mitte.
Eule
Die Eule ruft.
Es geht nach innen
in den eigensten
nächtlichen Raum der Seele.
Hund
Ich bin zeitlebens
mit meinem Hund gegangen.
Dann ist er für immer gegangen.
Jetzt läuft er immer neben mir her.
Pfoten
Es gibt die Welt, die man sieht.
Und es gibt die Welt,
die man nicht sieht.
Dazwischen gibt es Pfoten.
Vogel
Wenn man einander
nicht mehr versteht,
soll man miteinander
einem Vogel nachblicken.
Hier erscheinen laufend neue Vierzeiler.